Kurzbericht Senegal

Im letzten Jahr war ich mit Anneke schon einmal im Senegal und ziemlich kurz danach war klar, wir fliegen noch einmal dahin. Das Kinderheim von Pastor Messias hatte es mir damals schon angetan, obwohl damals die Zeit einfach nicht gereicht hat. Aber in diesem Jahr wollten wir als erstes zu Pastor Messias, seiner Frau und seinem vielen Kindern, die recht schnell von 30 Kindern auf 50 Kinder gestiegen ist. Wir dachten, das uns zwei Tage nach der Reise gut tun würden und wollten eigentlich nichts tun. Das es dann doch allles anders kam wußten wir nicht. Das erste was mir beim Ausstieg in Dakar auffiel war der Nebel und ich war mir nicht sicher ob es wirklich Nebel war, denn die Luft war sehr trocken. Auf der Fahrt in unser Quartier nach Popenguine fragte ich, was das für Nebel sei und wir erfuhren das es sich um einen Staubsturm handelt, der mehrmal im Jahr aus Richtung Wüste kommt und immer sehr große Hitze mitbringt. Innerhalb der nächsten Stunden war ich ziemlich lahm gelegt, konnte nicht mehr schlucken, hatte fürchterliche Halsschmerzen, meine Nase, Ohren und Augen fingen an weh tu tun. Ursache war dieser Staub, der sich beim einatmen im Mund, Hald, Luftröhre festsetzt und unglaublich arbeitet. Ich wollte gar nicht wissen, was in dem Staub alles drin war und sicher war ich letztendlich nur halbwegs unter dem Moskitonetz, aber da machten sich die 40 ° C im Schatten bemerkbar. Am ersten Tag kam einen niederländische Glaubensschwester zu Besuch, die auch mal für 2 Jahre in einer Missionsschule gearbeitet hatte und die Freunde mal wieder treffen wollte. Wir verstanden uns auf Anhieb und da Gert ja dabei war, war auch die Verständigung kein Problem. Mir fiel während unseres Gesprächs ein, dass Mariska sich irgendwie gewundert hatte, das Reina (so heißt die Freundin) ausgerechnet jetzt kommen wollte, obwohl es ursprünglich andern geplant war. Sie erzählte mir aus ihrem Leben und ich sah was passiert war. Der Herr hat mir gezwiegt, was passiert ist und was daraus wurde. Er zeigte mir auch, was nun passieren sollte, damit Reina endlich ihre Lasten los würde.

Später als wir zu Hause waren , habe ich sie per Whatsapp ziemlich direkt darauf angesprochen und wir machten erneut einen Termin, der dann doch recht schnell zustande kam. An dem Abend durft ich die Gnade des Herrn sehen und durfte Reine im Namen des Herrn zur Freiheit begleiten. Es ist so schön, wenn man hautnah miterleben kann, wie ein Mensch wirklich frei wird und ich bin dem Herrn sehr Dankbar für die Zeit mit Reina. Er hatte alles vorbereitet und ich bin glücklich verstanden zu haben, was er von mir erwartete. Unser Gott ist so groß und ich empfinde es als Priveleg für ihn arbeiten zu dürfen.

Am Sonntag Morgen hat uns Pastor Messias abgeholt und es ging mit unserer Dolmetscherin Theresa in seinen Gottesdienst nach Mbor. Die Fahrt dorthinhat mir gesundheitlich eigentlich den Rest gegeben und im Normalfall wäre ich zu nichts mehr in der Lage gewesen.

Mein Hals schmerzte fürchterlich, Ich war kaun noch in der Lage, Wasser zu trinken und dennoch hatte ich das Gefühl hellwach zu sein. In dem Moment war mir ganz klar, das da tatsächlich jemand nicht will, das ich hier spreche. Das einzige was ich denken konnte war, Herr, DEIN Wille geschehe. Innerlich hatte ich mich ja schon in Deutschland auf diesen Vortrag vorbereitet. In Afrika sind die Vorträge anders als in Deutschland. Ich kann vieles aus dem früheren Leben gar nicht erzählen, weil sie niemals wüßten was DDR, Pioniere, FDJ, LPG usw bedeutet. Dafür habe ich mehr Augenmerk auf den Unfall und den Himmel und auch die Zeit danach gelegt. In dem Fall wollte ich nichts von der Moschee erzählen, die Jesus mir gezeigt hjatte weil mir ja schon vorher klar war, es wird kein Moslem an diesem Gottesdienst teilnehmen. Aber wie das so ist….ich dachte und Gott lachte. Ich hatte schon eine kleine Weile erzählt, da kam ein Mann herein, offensichtlich ein Moslem. Er kam einfach herein und setzte sich hinten in die letzte Reihe. In mir hörte ich eine Stimme die sagte und du wirst das Bild von der rosa/hellblauen Moschee erzählen.

Eigentlich wollte ich ja nicht, doch wenn der Herr etwas möchte, ist er sehr deutlich zu mir. Also erzählte ich die Episode als Jesus mir die vielen schwarzen Menschen gezeigt hat und eine Moschee und ich beschrieb sie. Da wurde der Mann plötzlich ganz unruhig und meldete sich aufgeregt. Dann ließ ich ihn sprechen und er sagte mir, das er genau weiß, wo diese Moschee steht und das sie ganz ungewöhnlich Farben hätte, nämlich hellblau und rosa und wenn mein Unfall 2000 passiert ist, kann ich diese Moschee unmöglich gesehen haben, denn sie wurde erst 2015 eingeweiht. Ich durfte dann dem Mann von Jesus erzählen, von seiner Liebe und seiner Schönheit. Im Anschluß an den Gottesdienst kam der Mann zu uns und bat uns für ihn zu beten, das er den Mut findet Ja zu Jesus zu sagen. Ich sagte ihm: Du hast gerade Ja zu Jesus gesagt, Du gehörst schon zu ihm. Wir werden den Herrn bitten, dass Du den Mut findest es Deiner Familie zu sagen, denn davor hatte er die größte Angst.

Anschließend waren wir noch im Haus des Pastors um uns alles anzusehen, denn ich konnte mir nicht vorstellen wie er mit seiner Familie und 50 Kindern in einem Haus lebte. Es war wirklich toll! Absolut gut organisiert das ganze Haus. In jedem Zimmer standen Doppelstockbetten die für 6-8 Kinder gedacht sind. Alles war absolut ordentlich und sauber und ich bekam einen unglaublichen Respekt vor den Beiden. Pastor Messias und seine Frau leisten gigantisches, da kann man nur den Hut ziehen.
Ich habe ihm versprochen, für seine Schützlinge Paten zu finden, die ihnen eine Schulausbildung, Essen und Kleidung spenden. Sobald ich eine Liste mit dazu gehörenden Fotos habe, werde ich beginnen. Das Anliegen habe ich Gott hingelegt und ich hoffe sehr, das er JA dazu sagt.

Nun hatte ich etwas Zeit um meine Gesundheit etwas auf Vordermann zu bringen. Essen ging gar nicht mehr, aber so schlimm empfand ich das nicht, denn ich fühlte mich so mies, das an Essen sowieso nicht zu denken war. Der einzige Platz der mir sicher schien war unter dem Moskitonetz, allerdings machten sich genau dort die 40 Grad im Schatten sehr bemerkbar. Ungefähr drei Tage war ich zu absolut nichts fähig, dann wurde es ein klein wenig besser und ich kehrte zu den Lebenden zurück. Beim besten Willen konnte ich mir nicht mehr vorstellen, dass ich in 2 Tagen eine zweitägige Evangelisation machen sollte. Dann war es soweit und der Herr schenkte Gnade, wirklich Gnade.

Nicht nur ich hatte diese gewaltigen Angriffe, auch mein Mitstreiter Gert Veenstra hatte enorme Schwierigkeiten. Er war bei einem Fußballspiel schlimm gestürzt und konnte über eine Woche lang nichts tun, nur stillhalten. So wurden wir beide ziemlich hart auf die Probe gestellt, aber wir wissen auch Beide, das Gott keine Fehler macht und haben Gott für alles gedankt,

Am ersten Abend, der Evangelisation war ein sehr gemischtes Publikum und ziemlich viele waren noch nie dort und den Gemeindegliedern unbekannt. Ich habe immer im Hinterkopf, Senegal, 90% Muslime, 2% Christen, 8% Naturreligion. Es ist sehr schwer Senegalesen zu erreichen, sehr schwer. Nie habe ich von den Missionaren im Land etwas anderes gehört. An diesem Abend fanden 4 junge Menschen zu Christus und mein Herz machte Freudensprünge und am liebsten hätte ich vor Freude geweint. Der nächste Abend hatte ein völlig anderes Publikum und es wurde einfach zu einem Abend der Ermutigung für die Christen die dort ausharren.

Ich bitte Euch von ganzem Herzen betet, nicht nur für mich, für mein Team, auch für die Missionare dort in Afrika. Für den alten Moslem, der Angst hat es seiner Familie zu sagen, das er Jesus liebt. Für die Kinder, die zum Teil keine Eltern mehr haben, zum Teil von ihren Müttern dahin gebracht wurden, weil sie dort etwas zu essen bekommen, etwas zum anziehen und Schulausbildung.

Schaut immer wieder mal auf meine Homepage wo ihr sehen könnt wo ich gerade stecke. Wenn Fragen da sind, dann fragt mich, wenn es auch nicht immer sofort geht, ich antworte schon, wenn ich die Zeit dann habe.

Euch allen wünsche ich eine gesegnete Zeit bis zum nächstenMal, Eure Carmen.